Das Substantiv „Herrlichkeit“ [δόξα, doxa] kommt im Römerbrief sechzehnmal vor. Das Verb „verherrlichen“ [beinhaltend δοξάζω / doxazó] wird weitere fünf Mal im Römerbrief verwendet. Viele dieser einundzwanzig Verwendungen beziehen sich auf die Herrlichkeit Gottes (1,23; 3,7.23; 4,20; 6,4 usw.) und auf die Verherrlichung Gottes (1,21; 15,6.9). Ich möchte das Thema ein wenig eingrenzen und betrachten, wie die Wörter in Römer 8 verwendet werden. Das Verb und das Substantiv werden jeweils zweimal verwendet. In Römer 8 bezieht es sich nicht auf die „Herrlichkeit Gottes“, sondern auf die „Herrlichkeit“, die Gläubige erlangen können und werden.
Viele würden wahrscheinlich denken, dass sich das Neue Testament, wenn es um die Herrlichkeit geht, die die Gläubigen erwartet, einfach auf die Aufnahme in den Himmel bezieht. Aber ich denke, wenn wir uns Römer 8 ansehen, ist das nur ein Teil des Bildes.
Das erste Mal kommt das Verb in Römer 8 Vers 17 vor. Das Verb wird mit der Präposition „mit“ [συν-, syn-] verbunden. Paulus sagt, dass der Gläubige, der mit Christus leidet, mit Christus verherrlicht werden wird. Hier sehen wir, dass es um Belohnungen geht und nicht einfach darum, im Reich Gottes zu sein. Dies bezieht sich auf das Herrschen mit Christus. Der treue Gläubige wird an der Herrlichkeit der künftigen Herrschaft Christi über die Welt teilhaben.
Gleich im nächsten Vers (V. 18) verwendet Paulus das Substantiv. Die Leiden, die der Gläubige in der Nachfolge Christi erfährt, sind es nicht wert, mit der „Herrlichkeit“ verglichen zu werden, die in ihm offenbart werden soll. Es scheint mir, dass sich dies nicht nur auf den Erhalt eines neuen Körpers bezieht. Es betont die herrlichen Belohnungen, die auf treue Christen warten, genau wie im vorherigen Vers. Was immer ein Gläubiger für Christus erleidet, dies alles verblasst im Vergleich zu dem Lohn, den er erhalten wird.
Das nächste Vorkommen des Wortes „Herrlichkeit“ scheint dieses Muster zu durchbrechen (V. 21). Paulus spricht von der Herrlichkeit, die die Kinder Gottes im Reich Gottes erleben werden, wenn sie von der Knechtschaft der Sünde befreit sind. Dazu gehört sicherlich der Empfang eines Körpers, der nicht sündigen kann. Aber selbst hier wird noch mehr angedeutet. Wenn Gläubige im Geist wandeln und mit Christus leiden, erleben sie die Frucht des Geistes. Sie sehnen sich nach dem Tag, an dem sie nicht mehr mit den Begierden des Fleisches kämpfen müssen (V. 23). Wenn der Herr wiederkommt, werden alle Gläubigen von diesem Kampf befreit sein. Die „Herrlichkeit“ an jenem Tag wird jeder Bürger des Reiches Gottes erleben. Aber treue Gläubige haben schon jetzt einen Vorgeschmack auf diese Herrlichkeit, wenn der [Heilige] Geist in ihrem Leben Gerechtigkeit bewirkt.
Das letzte Mal, dass das Wort in Römer 8 verwendet wird, ist wieder ein Verb. Römer 8,30 spricht von denen, die verherrlicht werden. Viele verstehen dies so, dass alle Gläubigen zur Zeit der Entrückung verherrlicht werden, was auch stimmt, aber angesichts der Verwendung des Wortes „Herrlichkeit“ in diesem Abschnitt des Römerbriefs scheint es eine bessere Möglichkeit zu geben, dies zu verstehen. Gott hat alle Gläubigen dazu berufen, mit Christus zu regieren. Diejenigen, die mit Ihm leiden, werden am Richterstuhl Christi für gerecht erklärt werden, nicht nur wegen ihres Glaubens (was für alle Gläubigen gilt), sondern auch wegen ihres Lebenswandels. Sie werden dann am Richterstuhl [Christi] verherrlicht werden, indem sie mit dem König zu regieren (V. 17).
Es ist wahr, dass alle, die an Jesus Christus glauben, um das ewige Leben zu erlangen, im Reich Gottes sein werden. Sie werden einen verherrlichten Leib erhalten, der weder sündigen kann, noch dem Tod unterworfen sein wird (1 Kor 15,431). Aber wenn Paulus in Römer 8 von „Herrlichkeit“ spricht, erweitert er das Thema. Gläubige, die mit Christus leiden, bekommen einen Vorgeschmack auf die Herrlichkeit, die sie im Reich Gottes haben werden, wenn sie diesen [neuen] Leib erhalten. Der Heilige Geist bringt in ihnen eine Gerechtigkeit hervor, die bewirkt, dass sie sich auf den Tag freuen, an dem sie nicht mehr sündigen werden. Solche Gläubigen werden auch an der Herrlichkeit der Herrschaft mit Christus teilhaben.