Ich benutze weder Facebook noch Twitter. Aber Shawn tut es. Er erzählte mir, dass sich einige Leute im Internet fragen würden, warum ich oder die GES darüber entscheiden sollten, was die Theologie der freien Gnade (Free Grace Theology: FGT) ist, und wer an der FGT festhält.
Das ewige Schicksal eines jeden Menschen wird davon abhängen, ob er an die rettende Botschaft geglaubt hat oder nicht. Diejenigen, die nie geglaubt haben, werden auf ewig verdammt sein (Johannes 3,16).
Kein Mensch außer dem Herrn Jesus Christus, der sowohl Gott als auch Mensch ist, darf sich aussuchen, was die rettende Botschaft ist. Gott hat bestimmt, was man tun muss, um ewiges Leben zu haben.
Da sich unser Dienst der Klarheit in der Evangelisation und der Jüngerschaft widmet, liegt es auf der Hand, dass wir einen Standpunkt dazu einnehmen, was man tun muss, um gerettet zu werden. Wir mögen Recht haben. Wir könnten falsch liegen. Aber der Weg, um festzustellen, ob wir Recht haben oder nicht, besteht nicht darin, eine Online-Umfrage durchzuführen oder die Kirchengeschichte zu untersuchen. Die Mehrheit hat selten Recht, vor allem, wenn es um die rettende Botschaft geht.
Der Weg, um festzustellen, ob wir mit der rettenden Botschaft richtig oder falsch liegen, ist die Suche in der Heiligen Schrift (Apostelgeschichte 17,11). Die Heilige Schrift ist nicht verwirrend in Bezug darauf, was man tun muss, um gerettet zu werden.
Wir sagen nicht, dass jeder gerettet werden wird. Wir sagen nicht, dass es viele verschiedene Heilsbotschaften gibt. Wir sagen, dass Gottes Wort klar ist. Die rettende Botschaft, die in der Bibel auch die Verheißung des Lebens oder die Botschaft des Lebens genannt wird, ist, dass alle, die an den Herrn Jesus Christus wegen des ewigen Lebens glauben, dieses ewige Leben [auch] haben. Anders ausgedrückt: Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, hat ewiges Leben (Johannes 11,25-27; 20,31; 1. Johannes 5,1). Zu glauben, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes, ist, bedeutet zu glauben, dass Er allen, die an Ihn wegen dieses ewigen Lebens glauben, dieses ewige Leben garantiert.
Ich nenne diese Auffassung „Freie Gnade“. Andere Menschen, die dieselbe Bezeichnung verwenden, haben eine deutlich andere Auffassung davon, was man tun muss, um gerettet zu werden.
Nach Ansicht vieler, die sich als Anhänger der Freien Gnade bezeichnen, sind das ewige Leben und die Rechtfertigung das Ergebnis des Glaubens an Jesus und nicht das, weswegen wir an Ihn glauben.
Lassen Sie uns also überlegen, was es in Bezug auf Johannes 5,24, 6,47 und 11,26 bedeutet [wenn wir dementsprechend versuchen die Ansichten dieser Menschen auf die betreffenden Verse anzuwenden].
Johannes 5,24:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.
Der Teil dieses Verses, an den man glauben müsste, um ewiges Leben zu haben, würde lauten: „Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat“ Alles andere wäre vermeintlich Teil des Ergebnisses dieses Glaubens – ein Ergebnis, das man nicht glauben müsste, um wiedergeboren zu werden.
Johannes 6,47:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben.
„Wer an mich glaubt…“ Der Rest dieses Verses würde – nach Ansicht einiger – lediglich ermutigende Wahrheiten über die Nachfolge enthalten, aber kein Material, das man glauben müsste, um wiedergeboren zu werden.
Johannes 11,26:
und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?
Die rettende Botschaft dieses Verses würde sich vermeintlich nur in den einleitenden Worten befinden: „und jeder, der lebt und an mich glaubt“. Die Verheißung, dass der Gläubige niemals sterben wird (= ewiges Leben hat), wäre nicht Teil der Heilsbotschaft, die geglaubt werden müsste, damit die neue Geburt stattfinden kann [eben gemäß den Überzeugungen einiger Personen, die sich mit FGT identifizieren].
Es ergibt für mich keinen Sinn, dass die Verheißung des ewigen Lebens eine überflüssige Information sein sollte.i Diese verkürzten Versionen von Johannes 5,24, 6,47 und 11,26, die man bei Anwendung der Ansichten dieser Menschen erhält, sind unvollständige Gedanken. Sie sind nicht einmal Sätze [Aussagen], die man glauben oder nicht glauben kann. Ohne die Verheißung des ewigen Lebens gibt es darin keine Botschaft.
Denken Sie, dass [die Aussage über] das ewige Leben eine überflüssige Information ist? Meinte dies auch der Herr Jesus so?
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i Wenn die Verheißung einer sicheren Errettung nicht etwas ist, an das wir glauben müssen, um wiedergeboren zu werden, warum hat der Herr Jesus sie dann fast jedes Mal erwähnt, wenn Er evangelisierte? Warum sprach Er zu der Frau am Brunnen von der Notwendigkeit, an die Gabe Gottes (das ewige Leben) und den Geber der Gabe, sich selbst, den Messias, zu glauben (Johannes 4,10, 14, 25-26)? Warum fragte Er Martha, nachdem Er Seine Verheißung der ewigen Sicherheit für alle, die an Ihn deswegen glauben, ausgesprochen hatte: „Glaubst du das?“ (Johannes 11,26b)? Und warum sagte Paulus, er sei ein Vorbild für diejenigen, die an Jesus „zum ewigen Leben“ glauben würden (1.Tim 1,16)? Die praktische Folge davon, wenn wir die Verheißung des ewigen Lebens nicht als entscheidende evangelistische Wahrheit ansehen, ist, dass wir dann fast jeden im Christentum als wiedergeboren betrachten müssten. Alle Menschen im Christentum behaupten, an Jesus zu glauben. Und sie alle glauben auch einige Wahrheiten über Ihn. Aber die meisten glauben nicht, dass sie allein durch den Glauben an Ihn ewiges Leben haben (was der Herr Jesus meinte, als Er vom Glauben an Ihn sprach). Natürlich sagen einige, die sich als Anhänger der Freie Gnade bezeichnen, dass fast jeder Christ außerhalb der Sekten wiedergeboren ist. Aber wir bei GES sind überzeugt, dass die Errettung durch Werke keine rettende Botschaft ist (z.B. Joh 5,39-40; 6,28-29; Gal 1,8-9; 2,16; Eph 2,9; Offb 22,17). Daher bemühen wir uns, unsere Familienmitglieder und Freunde zu evangelisieren, die gläubige Katholiken, Orthodoxe oder Protestanten sind und die das Heil durch Werke kennen und predigen.