– Vers 4 –
Wer an Ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern hat das ewige Leben (Johannes 3,14-15)
Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss auch der Menschensohn erhöht werden, *damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Schlangen auf einem Stab
Haben Sie sich jemals über das seltsame Symbol der American Medical Association gewundert? Es besteht aus zwei Schlangen, die sich um einen Stab oder eine Stange winden. In der griechischen Mythologie werden Schlangen auf einem Stab mit Heilung in Verbindung gebracht. Dieser Mythos geht jedoch auf eine tatsächliche historische Begebenheit zurück, bei der sterbende Israeliten durch den Anblick einer erhobenen Bronzeschlange geheilt wurden. Der Herr Jesus bezog sich auf diese Begebenheit, um die Menschen zu lehren, dass Er alle rettet, die im Glauben auf Ihn schauen.
Die bronzene Schlange, die Mose emporhob (Johannes 3,14; Numeri 21,4-9)
Der Herr erinnerte hier an ein berühmtes Ereignis in der Geschichte Israels. Während der vierzigjährigen Wüstenwanderung hatte das Volk oft geklagt und rebelliert. Bei einer dieser Gelegenheiten schickte der Herr giftige Schlangen durch das Lager. Daraufhin „starben viele aus dem Volk Israel“ (Num 21,6).
Nachdem das Volk seine Sünden gestanden hatte, betete Mose für sie. Gott befahl Mose eine Schlange zu machen, und sie auf einen Pfahl zu setzen, „damit jeder, der gebissen wird, wenn er sie ansieht, am Leben bleibt“.
Schau hin und lebe.
Diese Befreiung vom physischen Tod geschah nicht aus Werken. Barnhaus sagt, dass die Israeliten „von menschlichen Heilmitteln ablassen und sich einem göttlichen Heilmittel zuwenden sollten“.1 Das Volk tat für diese Heilung nichts anderes, als auf die emporgehobene Schlange zu schauen, wie Gott gesagt hatte.
Das Kreuz und das Geschenk des Lebens sind das Gegenbild (Johannes 3,15)
Diese Begebenheit war ein Typus dafür, dass „der Menschensohn am Kreuz erhöht wurde“ und dass der Glaube an Ihn ewiges Leben bringt („damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern ewiges Leben hat“). Boice sagt zu Recht, dass wir den Sinn von Numeri 21 hier in Johannes 3 nur verstehen können, wenn wir sehen, dass das Geschehen in der Wüste „die Auferweckung des Herrn Jesus Christus am Kreuz vorwegnehmen soll“.2
Ein Typus ist ein buchstäbliches historisches Ereignis, das prophetische Bedeutung hat: Abrahams Opferung seines einzigen Sohnes Isaak ist eine Ankündigung, eine Vorschattung auf die Opferung Jesu durch Gott, den Vater, der Seinen einzigen Sohn am Kreuz für unsere Sünden geopfert hat. Genauso ist das Emporheben der bronzene Schlange an einem Pfahl durch Mose, damit alle geheilt werden, die auf sie (die Schlange) blicken, ein Vorzeichen dafür, dass Jesus am Kreuz emporgehoben wurde, damit alle [vor der ewigen Verdammnis] gerettet werden, die auf Ihn wegen dieser Rettung blicken.
Indem wir im Glauben auf den erhobenen Messias schauen, leben wir. Das heißt, wir erlangen (dadurch) ewiges Leben, das niemals verloren gehen kann. Die Israeliten in Numeri 21 „erhielten eine Verlängerung des sterblichen Lebens, aber es ist das ewige Leben, das der Menschensohn denen sichert, die auf ihn schauen“.3
Schau hin und lebe.
Die einzige Bedingung ist der Glaube an den Herrn Jesus Christus.
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1Donald G. Barnhouse, „God’s Remedy“ (Grand Rapids, MI: Eerdmans, 1954), 219.
2James Montgomery Boice, „The Gospel of John: The Coming of the Light“ (Grand Rapids, MI: Baker, 1985), 221.
3F. Bruce, „The Gospel of John“ (Grand Rapids, MI: Eerdmans, 1983), 89.