– Vers 8 –
Wer das lebendige Wasser trinkt, das Jesus gibt, hat ewiges Leben (Johannes 4,13-14)
Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.
Interaktive Evangelisation
Die Evangelisation des Herrn war äußerst interaktiv. Wenn Sie die gesamte Erzählung von Jesus und der Frau am Brunnen (Johannes 4,7-26) lesen, sehen Sie, dass Er sieben Mal spricht und sie sechs Mal.
Es fängt damit an, dass Jesus sie bittet, Ihm zu trinken zu geben. Aber Er war nicht wirklich daran interessiert, Wasser von ihr zu bekommen; Er wollte ihr Wasser geben. Aber nicht das Wasser aus dem Brunnen. Er wollte ihr lebendiges Wasser geben. Lebendiges Wasser ist Wasser, das wenn es getrunken wird, dem Empfänger ewiges Leben schenkt.
Um was bitten?
Was meinte Jesus, als Er sagte: „Wenn du die Gabe Gottes [ewiges Leben] erkennen würdest und wer der ist [Jesus, der Messias], der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du Ihn bitten, und Er gäbe dir lebendiges Wasser.“ (Johannes 4,10).
Worum hätte sie Ihn bitten sollen?
Die Antwort ist offensichtlich. Er bat sie um Brunnenwasser, und sie sollte Ihn um lebendiges Wasser bitten.1
Aber was ist lebendiges Wasser? Lebendiges Wasser ist nicht das ewige Leben. Das sehen wir deutlich in Johannes 4,14: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.“ Lebendiges Wasser ist vielmehr die Botschaft, die allen, die ihr glauben, ewiges Leben schenkt.
Das Trinken veranschaulicht den alleinigen Glauben
Als der Herr sagte, dass sie nie wieder Durst haben würde, wenn sie von diesem Wasser trinken würde, bat sie um das Wasser, damit sie nicht mehr zum Brunnen zurückkehren musste, um Wasser zu schöpfen und immer wieder zu trinken (Johannes 4,15). Wie Nikodemus in Johannes 3 („Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweiten Mal in den Schoß seiner Mutter eingehen und geboren werden?“ Johannes 3,4), denkt sie zunächst in physischen Begriffen. McGee weist zu Recht darauf hin, dass zu Beginn des Gesprächs „[das Denken der Frau] nicht höher als der Wasserstand unten im Brunnen werden konnte“.2
Der Herr würde sie mit weiteren Gesprächen zur Wahrheit führen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte Er das Thema bereits festgelegt: „Nimm das lebendige Wasser an, das heißt, glaube an Jesus, und du hast ewiges Leben.“ In Johannes 6,35 kam Er wieder auf dieses Thema zurück, aber diesmal nur mit der Hälfte der bildhaften Formulierung: „wer an Mich glaubt, den wird niemals dürsten“ Morris sagt, dass der Herr sowohl in Johannes 6,35 als auch in Johannes 4,10-14 sagt, dass derjenige, der das ewige Leben empfängt, „niemals, zu keiner Zeit“ wieder danach dürsten kann.3
Ein Schluck – und der Durst ist für immer gestillt. Das bedeutet, dass ein Mensch, der an Christus glaubt, ewiges Leben hat, das er nie mehr verlieren kann. Der Glaube an den Herrn Jesus ist alles, was nötig ist, um den Durst für immer zu stillen. Boice sagt über die Wasserquelle, die Jesus anbietet: „Die Quelle wird nie versiegen, sondern immer weiter sprudeln.“4
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1 Am Ende des Gesprächs bittet sie Ihn tatsächlich auf Umwegen um dieses Wasser. Nachdem Er ihr offenbart hatte, dass Er Dinge über sie wusste, die Er unmöglich wissen konnte, sagte sie: „Ich weiß, dass der Messias kommt“ (der Christus genannt wird). „Wenn Er kommt, wird Er uns alles sagen.“ Jesus antwortete, indem Er ihr das lebendige Wasser gab: „Ich, der zu dir spricht, bin „Er“.“ Siehe Kap. 9 für weitere Einzelheiten.
2 Vernon McGee, „John: Chapters 1–10“ (Nashville, TN: Thomas Nelson, 1991), 168.
3 Leon Morris, „Reflections on the Gospel of John“ (Peabody, MA: Hen- drickson Publishers, 2000), 229.
4 James Montgomery Boice, „The Gospel of John: The Coming of the Light“ (Grand Rapids, MI: Baker, 1985), 280.