Der Titel meines zweiteiligen Artikels könnte Sie dazu verleiten, eine Diskussion darüber zu erwarten, wie man persönliche Evangelisation betreibt. Hoffentlich werden Sie aus diesen Artikeln einige Ideen für die persönliche Arbeit mitnehmen, aber das ist nicht mein Hauptziel. Stattdessen möchte ich erörtern, wie sich die Theologie der freien Gnade auf die Art und Weise auswirken sollte, wie wir das Evangelium verkünden, sei es gegenüber Einzelpersonen oder Gruppen.
Bevor ich jedoch auf mein Thema eingehe, möchte ich Folgendes sagen. Es macht mir wirklich Spaß, mit Menschen über ihr ewiges Heil zu sprechen. Das habe ich im Laufe der Jahre mit vielen, vielen Menschen getan.
Ein enger Freund arbeitet mit mir in meinem Büro. Als ich ihn zum ersten Mal traf, verstand er den Weg der Erlösung nicht. Aber im Laufe der Jahre, nach vielen Gesprächen über dieses Thema, wurde er gläubig. Er versteht, dass die Erlösung absolut kostenlos ist, obwohl die meisten Menschen, die er kennt, das nicht tun. Die Errettung dieses Freundes ist eines der am meisten geschätzten Ergebnisse meiner jahrelangen Arbeit für Christus. Es ist eine unermessliche Freude zu wissen, dass unsere Freundschaft im Reich Gottes ewig andauern wird.
Was ich damit sagen will ist Folgendes: Ich bin ein Lehrer aufgrund einer geistlichen Gabe. Aber ich genieße die Arbeit eines Evangelisten genauso sehr, wenn nicht sogar mehr, als das Lehren. Wenn ich also heute darüber spreche, wie wir gute Theologie in unsere Seelengewinnung einfließen lassen können, spreche ich über ein äußerst wichtiges Thema. Und ich bemühe mich auch, das, was ich Ihnen heute predigen werde, in die Praxis umzusetzen!
Die Frage, die ich aufwerfe, ist eine einfache Frage: Lassen wir zu, dass eine solide Theologie der freien Gnade sich richtig auf die Art und Weise auswirkt, wie wir das Evangelium unseres Herrn und Retters Jesus Christus verkünden und weitergeben?
Ich schlage vor, diese Frage unter zwei Gesichtspunkten zu behandeln: (1) Der Inhalt unserer Botschaft und (2) Unsere Einladung, darauf zu antworten. Das erste dieser Themen werde ich in diesem Artikel behandeln, das zweite in Teil 2.
I. Das Szenario einer verlassenen Insel
Lassen Sie mich mit einem seltsamen Szenario beginnen. Stellen Sie sich einen unerlösten Menschen vor, der auf einer winzigen, unbewohnten Insel mitten im Pazifischen Ozean gestrandet ist. Er hat in seinem Leben noch nie etwas vom Christentum gehört. Eines Tages spült eine Welle ein Stückchen Papier an den Strand. Es ist nass, aber noch teilweise lesbar.
Auf dem Papier stehen die Worte von Johannes 6,43-471. Aber die einzigen lesbaren Abschnitte sind: „Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen“ (V. 43) und „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben.“ (V. 47).
Nehmen wir nun an, dass unser unerlöster Mensch irgendwie zu der Überzeugung gelangt, dass diese Person namens Jesus seine ewige Zukunft garantieren kann, da Er ewiges Leben verspricht. Mit anderen Worten: Er glaubt den Worten Jesu in Johannes 6,47. Ist er gerettet?
Ich vermute, dass es einige Anhänger der freien Gnade gibt, die sagen würden, dass dieser Mann nicht gerettet ist, weil er nicht genug weiß. Er weiß zum Beispiel nicht, dass Jesus für seine Sünden am Kreuz gestorben und am dritten Tag wieder auferstanden ist. Natürlich gibt es noch viel mehr, was er nicht weiß, wie die Lehre von der Dreieinigkeit, die ewige Sohnschaft Jesu oder die Lehre von der Jungfrauengeburt.
Aber warum sollte er nicht gerettet sein, wenn er der Verheißung der Worte Jesu glaubt? Gerade die Fähigkeit Jesu, das ewige Leben zu garantieren, macht Ihn zum Christus im johanneischen Sinne dieses Begriffs. Das Gespräch unseres Herrn mit Martha in Johannes 11,25-27 zeigt dies deutlich.
Erinnern Sie sich? „Jesus spricht zu ihr: ‚Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?‘“ (Joh 11,25-26). Ihre Antwort ist eine Erklärung, dass sie Ihn für den Christus hält. Martha sagte: „… Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ (11,27).
Beachten Sie hier, dass zu glauben, dass Jesus der Christus ist, bedeutet zu glauben, dass Er jedem Gläubigen die Auferstehung und das ewige Leben garantiert. Doch schauen wir uns nun Johannes 4 an. In diesem berühmten Abschnitt sagen die Samariter zu der Frau, die Jesus begegnet war: „… Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus ist!“ (Johannes 4,42).
Beachten Sie, dass der gemeinsame Nenner beider Passagen der Begriff „Christus“ ist. Auf Marthas Lippen ist Er „der Christus, der Sohn Gottes“, und auf den Lippen der Samariter ist Er „der Christus, der Retter der Welt“. Dies ist kein zufälliger oder unbedeutender Unterschied.
In der jüdischen Prophetie und Theologie war der verheißene Christus auch der Sohn Gottes, das heißt, Er sollte eine göttliche Person sein. Erinnern wir uns an die Worte Jesajas: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; … und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst.“ (Jesaja 9,5). Aber in der samaritanischen Theologie wurde der Messias als Prophet angesehen, und die Frau am Brunnen wird durch die prophetische Fähigkeit unseres Herrn, ihr Leben zu erkennen, zum Glauben geführt. Ihre Worte: „… Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist!“ (Joh 4,19) sind ein erster Schritt in die Richtung, Ihn als den Christus anzuerkennen. Es gibt keinen Beleg dafür, dass sie oder die anderen Samariter die Gottheit unseres Herrn verstanden haben.
Aber sie haben geglaubt, dass Er der Christus ist. Und Johannes sagt uns in seinem ersten Brief, dass „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, aus Gott geboren ist.“ (1. Joh 5,1)! Eine vollständige Theologie Seiner Person ist für die Erlösung nicht notwendig. Wenn wir glauben, dass Jesus derjenige ist, der unser ewiges Schicksal garantiert, dann glauben wir all das, was wir unbedingt glauben müssen, um gerettet zu werden.
Vor Jahren, als ich am Dallas Theological Seminary studierte, wusch ich in der Mensa Geschirr, um meine Mahlzeiten zu bezahlen. Nachdem ich diese Aufgabe erledigt hatte, unterhielt ich mich oft mit einem anderen Studenten, der jeden Abend die Küche aufräumte, über Theologie. Eines Abends gab dieser Student mir gegenüber eine Erklärung ab, die ich nie vergessen habe. Er hat in etwa Folgendes gesagt: „Ich weiß, dass ich Christus wegen der Errettung vertraut habe, bevor ich erkannte, dass Jesus der Sohn Gottes ist.“ Ich war überrascht, weil ich das noch nie jemanden hatte sagen hören.
Aber ich habe diese Aussage damals nicht angefochten und würde sie auch heute nicht anfechten. Es ist der Name Jesu, der die Rettung bringt, wenn jemand an diesen Namen als seine oder ihre sichere Hoffnung auf ewiges Wohlergehen glaubt. Wir werden nicht dadurch gerettet, dass wir an eine Reihe von theologischen Aussagen glauben, so wahr und wichtig sie auch sein mögen. Wir werden durch den Glauben an Jesus gerettet.
Deshalb kann der Mann auf der einsamen Insel mit nur einem Minimum an Informationen gerettet werden. Wenn er Johannes 6,47 glaubt, dann glaubt er an Jesus als den Christus.
II. Was ist mit dem Kreuz?
Aber was ist mit dem Kreuz Christi? Ist es nicht unerlässlich, dass ein Mensch davon weiß, um gerettet zu werden?
Dies wirft die Frage nach den elf Aposteln auf, die an Jesus glaubten, bevor Er starb. Haben sie das Kreuz oder die Bedeutung Seines Todes verstanden? Verstanden sie die Notwendigkeit Seiner Auferstehung? Natürlich nicht, wie Johannes 20,9 deutlich macht.
Sie erinnern sich an diesen Text. Bei der Schilderung, wie der ungenannte Jünger zum Glauben an die Auferstehung Jesu kam, heißt es von Petrus und ihm selbst, dass „sie die Schrift noch nicht kannten, dass Er von den Toten auferstehen müsse“. Die elf Jünger hatten an Jesus geglaubt, lange bevor sie verstanden, dass Er für ihre Sünden sterben und auferstehen musste. Wie Petrus in Johannes 6,68-69 so nachdrücklich sagt: „… Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!“
Die Jünger Jesu wurden gerettet, ohne von Tod und Auferstehung ihres Meisters zu wissen. Manche Menschen würden heute jedoch sagen: „Aber jetzt, wo das Kreuz hinter uns liegt, ist es anders. Jetzt müssen wir auch noch daran glauben“. Müssen wir das? Woher kommt dieser Gedanke? Sicherlich nicht aus dem Johannesevangelium.
Lassen Sie uns einen Moment nachdenken. Die im Johannesevangelium beschriebenen Ereignisse fanden vor dem Kreuz statt. Aber das gesamte Buch wurde erst danach geschrieben. Meiner Meinung nach wurde es vor 70 n. Chr. geschrieben, aber wenn wir ein späteres Datum in den 80er Jahren bevorzugen, wird mein Argument noch eindringlicher. Zum Zeitpunkt der Abfassung des Buches lag das Kreuz schon Jahre zurück, und wenn der Glaube an das Werk des Kreuzes zu diesem Zeitpunkt für die Erlösung notwendig gewesen wäre, vermittelt uns Johannes definitiv einen falschen Eindruck, indem er betont, wie sehr das Kreuz selbst seine engsten Jünger verblüffte.
Lassen Sie es mich so formulieren. Das Johannesevangelium ist das einzige Buch in unserem neutestamentlichen Kanon, das ausdrücklich erklärt, dass sein Ziel die Evangelisierung ist. Ich denke dabei natürlich an die berühmte Aussage in Johannes 20,30-31, wo wir lesen: „Noch viele andere Zeichen tat Jesus nun vor Seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in Seinem Namen.“
Diese Aussage bekräftigt nicht die Notwendigkeit, an das stellvertretende Sühnopfer unseres Herrn zu glauben. Wenn es zur Zeit der Abfassung des Johannesevangeliums tatsächlich notwendig gewesen wäre, dies zu glauben, dann wäre es nicht nur einfach, sondern [auch] wesentlich gewesen, dies zu sagen.
Da die Schlüsselfiguren in der Erzählung des Johannes an Jesus glaubten, bevor sie Seinen Sühnetod und Seine Auferstehung verstanden, wäre es für Johannes noch wichtiger gewesen, zu sagen, dass sich der Inhalt des Glaubens geändert hatte. Aber das tut er natürlich nicht. Tatsache ist, dass das gesamte vierte Evangelium darauf abzielt zu zeigen, dass seine Leser auf dieselbe Weise gerettet werden können wie die Menschen, die in der Erzählung des Johannes gerettet wurden. Etwas anderes zu behaupten, hieße, einen Irrtum zu akzeptieren. Es bedeutet, fälschlicherweise anzunehmen, dass das vierte Evangelium die Bedingungen der Erlösung unvollständig und unzureichend darstellt. Ich hoffe aufrichtig, dass kein Anhänger der freien Gnaden in einer solchen Position verharren möchte.
Lassen Sie es mich wiederholen. Weder explizit noch implizit lehrt das Johannesevangelium, dass ein Mensch das Kreuz verstehen muss, um gerettet zu werden. Es lehrt dies einfach nicht. Wenn wir sagen, dass es das tut, dann lesen wir etwas in den Text hinein und nicht etwas heraus!
Was will ich damit sagen? Dass wir den Menschen das Kreuz Christi nicht predigen sollen? Ganz und gar nicht. Ich werde etwas später mit Nachdruck darauf hinweisen, dass ich das für richtig halte. Stattdessen plädiere ich dafür, dass wir uns auf das Kernproblem konzentrieren müssen, wenn wir Männer und Frauen zum Glauben und zum ewigen Leben führen wollen. Was ist dieses Kernproblem?
Es ist ganz einfach dies: Wir wollen, dass die Menschen glauben, dass Jesus ihr ewiges Schicksal garantiert. Natürlich möchten wir, dass sie noch viel mehr als das glauben, aber zumindest das müssen sie glauben. Wenn wir es versäumen, unser Ziel in der Evangelisation klar zu definieren, kann sich das negativ oder hinderlich auf unsere Bemühungen auswirken, Menschen zum einfachen Glauben an Christus zu führen.
III. Hinzufügungen zum Evangelium
Die meisten von uns bedauern die Bemühungen der Anhänger der Herrschaftserrettung [Lordship Salvationn]2, die Botschaft des Glaubens an Christus mit Bedingungen zu versehen. Ihrer Meinung nach ist der wahre Glaube nicht vorhanden, wenn er nicht von einer Hingabe oder von einer Verpflichtung, für Gott zu leben, begleitet wird. Wir lehnen solche Ideen zu Recht ab.
In unseren eigenen Kreisen besteht jedoch die Tendenz, unserer Glaubensbotschaft theologische Informationen hinzuzufügen. Manche halten sogar den Glauben an die Jungfrauengeburt für eine wesentliche Voraussetzung für die Errettung, und ohne diesen Glauben würden sie nicht zugeben, dass solch ein Mensch gerettet ist. Sie tun dies, obwohl das Johannesevangelium keine Anstrengungen unternimmt, diese Lehre zu vermitteln. Tatsächlich verkündet Philippus in Johannes 1,45 dem Nathanael, dass er den Messias gefunden hat, und nennt Ihn „Jesus von Nazareth, den Sohn Josephs“. Johannes macht sich nicht die Mühe, das richtig zu stellen, da Jesus rechtlich gesehen auf jeden Fall der Sohn Josephs war. Aber zweifellos betrachtete Philippus Jesus als den natürlich geborenen Sohn von Josef und Maria.
Ich habe auch gerade darauf hingewiesen, dass die Jünger, die an Jesus glaubten, die Bedeutung oder Notwendigkeit Seines Todes und Seiner Auferstehung nicht verstanden, wie Johannes 20,9 berichtet. Und das, obwohl Johannes der Täufer Ihn als „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“ (1,29), angekündigt hatte. Wenn wir ein Verständnis dieser Wahrheiten voraussetzen, bevor der Glaube an Christus gültig sein kann, verlangen wir offensichtlich mehr, als das, was das Johannesevangelium verlangt.
Lassen Sie mich dies sagen: Alle Formen des Evangeliums, die einen größeren Inhalt für den Glauben an Christus verlangen als das Johannesevangelium, sind fehlerhaft. Evangelisation, die auf solchen Prämissen beruht, wird ebenfalls fehlerhaft sein, weil wir versucht sein werden, Glaubensbekenntnisse anhand der Lehren zu prüfen, die unserer Meinung nach geglaubt werden müssen. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, ob eine Person glaubt, dass Jesus ihr das ewige Leben geschenkt hat.
Ziel der Evangelisation ist es also, Männer und Frauen an den Punkt zu bringen, an dem sie glauben, dass Jesus ihr ewiges Schicksal garantiert. Wenn eine Person dies tut und wir auf mehr als das bestehen, machen wir uns schuldig, wenn wir versuchen, die einfache Ausübung des Glaubens, die wirklich Erlösung bringt, zu entkräften.
Selbst in der Freien-Gnade-Bewegung sind wir schwer versucht, das Evangelium komplizierter zu machen, als Gott es macht. Wir können uns kaum dazu durchringen, zu glauben, dass ein Mensch, der über die evangelikale Theologie weitgehend unwissend ist, aber Christus wirklich für sein ewiges Wohlergehen vertraut, tatsächlich gerettet ist. Wir haben allen Grund uns für diese Tendenz unsererseits zu schämen.
Nach den Worten des Apostels Paulus rechtfertigt Gott „den, … der aus dem Glauben an Jesus ist.“ (Röm 3,26). Außerdem wird es so sein, dass sich „im Namen Jesu“ jedes Knie beugen … und jede Zunge bekennen“ wird, [dass Christus der Herr ist]“ (Phil 2,10). Der Name Jesu ist also ein mächtiger und erhabener Name, im Vergleich zu dem alle anderen Namen in unserer Zeit oder in irgendeiner anderen Zeit minderwertig und schwach sind. Es gibt niemanden, der sich für sein ewiges Wohlergehen auf diesen Namen verlassen hat und nicht dadurch gerettet wurde. Und das gilt unabhängig davon, wie wenig sie über denjenigen gewusst haben, für den dieser Name steht.
Ich denke, wir müssen die Macht des Namens Jesu wieder stärker betonen. Wie Petrus in Apostelgeschichte 4,12 erklärt: „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ Wenn es eine hervorstechende Tatsache bei der Verkündigung des Evangeliums in diesem Zeitalter gibt, dann ist es die, dass Gott alle die rettet, aber nur die, die an diesen Namen glauben, wegen des ewigen Heil.
Man kann auch sagen, dass der Name Jesus der einzige Weg zu Gott ist. „… niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannes 14,6). Das schließt natürlich die Vorstellung aus, dass eine heidnische Person, die den Namen Jesu noch nie gehört hat, durch den Glauben an so etwas wie das Licht der Schöpfung gerettet werden kann. Deshalb müssen wir immer Missionare und Zeugen für die rettende Kraft des Namens Jesu haben. Ohne den Namen Jesu gibt es keine Rettung für irgendjemanden irgendwo in unserer Welt.
Aber die Kehrseite der Medaille ist diese: Jeder, der an diesen Namen glaubt, um das ewige Heil zu erlangen, ist gerettet, ungeachtet der weißen Flecken oder der Mängel in seiner Theologie in anderer Hinsicht. Eine andere Art, das Gleiche zu sagen, ist diese: Niemand hat jemals auf diesen Namen vertraut und wurde enttäuscht.
Mit anderen Worten: Gott sagt nicht zu den Menschen: „Du hast dem Namen meines Sohnes vertraut, aber du hast nicht an Seine jungfräuliche Geburt, Sein stellvertretendes Sühnopfer oder Seine leibliche Auferstehung geglaubt, also ist dein Glaube nicht gültig.“ Wir sagen das, aber Gottes Wort sagt es nicht.
Nehmen wir an, ich stecke in großen finanziellen Schwierigkeiten und ein Fremder namens Sam sagt mir, dass er mich aus meinen Schwierigkeiten herausholen wird, wenn ich ihm nur vertraue. Vielleicht wirkt Sam auf mich wie ein zuverlässiger und ehrlicher Mensch, und ich bin überzeugt, dass er tun kann und wird, was er sagt. Also überlasse ich ihm die Sache, und tatsächlich rettet er mich mit einer großzügigen Finanzspritze aus meinem finanziellen Problem. Habe ich an ihn geglaubt? Sicherlich.
Aber nehmen wir an, nachdem ich ihm vertraut habe, finde ich heraus, dass er ein Firmenchef und Multimillionär ist. Würde er später zu mir zurückkommen und sagen: „Nun, Sie wussten nicht genug über mich, als Sie mir vertrauten, also fürchte ich, ich kann Ihnen nicht helfen. Unser Geschäft ist geplatzt.“?
Ich hoffe, Sie halten dieses Beispiel für eine absurde Handlungsweise des Vorstandsvorsitzenden. Wenn er um meinen Glauben bittet, und ich ihn ihm schenke, warum sollte er dann die Realität dieses Glaubens aufgrund meiner Unwissenheit über seine enormen Ressourcen leugnen? Andererseits, ist es nicht so, dass es viel einfacher wäre, ihm überhaupt zu vertrauen, wenn ich diese Dinge im Voraus wüsste? Dazu werde ich gleich noch mehr sagen.
Es genügt jedoch zu sagen, dass Jesus niemanden im Stich lässt, der Ihm sein ewiges Heil anvertraut. Niemand auf der Erde wird jemals mehr als ein rudimentäres Verständnis der Person und des Werks unseres Erlösers besitzen. Aber wenn ich weiß, dass ich an Ihn glauben kann, um gerettet zu werden, und ich tue es, dann ist Er zu groß, um mich zu enttäuschen. Es ist diese Überzeugung, die uns für die Arbeit wappnen sollte, das Evangelium mit den Menschen zu teilen.
Letzten Endes ist das Heil also das Ergebnis des Glaubens an Jesus, dass Er es (dieses Heil) geben wird. Die Errettung ist nicht das Ergebnis einer Zustimmung zu einem detaillierten Glaubensbekenntnis. Das Heil erfordert nicht einmal ein Verständnis dafür, wie es erlangt oder möglich gemacht wurde. Alles, was es erfordert, ist, dass der Sünder versteht, dass der Name Jesus ausreicht, um das ewige Wohlergehen eines jeden Gläubigen zu garantieren. Gott sei Dank, die Erlösung ist so wunderbar einfach!
IV. Das Kreuz predigen
Sollten wir im Lichte dessen, was wir gerade gesagt haben, das Kreuz Christi predigen? Die Antwort darauf ist ein klares „Ja“. Und der offensichtlichste Grund dafür ist, dass Paulus und die anderen Apostel genau das getan haben.
Nach Paulus’ eigener Aussage war er, als er nach Korinth kam, entschlossen, unter den Korinthern „nichts anderes zu wissen“ (und zu predigen), „als nur Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten …“ (1.Kor 2,2). Später im Brief beschreibt Paulus sein Evangelium als eines, das erklärt, „… nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass Er begraben worden ist und dass Er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften,“ (1.Kor 15,3-4).
Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, dass sowohl das griechische Wort für „Evangelium“ (euangelion) als auch das Wort für „das Evangelium predigen“ (euangelizó) bei Paulus häufig vorkommt. Auch Petrus verwendet diese Worte insgesamt 4 Mal in seinem ersten Brief. Lukas verwendet das Verb viele Male in Lukasevangelium und der Apostelgeschichte, das Substantiv zweimal in der Apostelgeschichte. Bei Matthäus und Markus kommen beide Wörter vor.
Sind Sie bereit für folgende Frage? Johannes verwendet keines der beiden Wörter in seinem Evangelium. Warum nicht? Weil Johannes, wie ich bereits angedeutet habe, die Person Jesu und nicht eine Reihe von Lehren zum Gegenstand des Glaubens macht, der ewiges Leben bringt. Im Grunde versucht er, die Menschen dazu zu bringen, an Jesus zu glauben, um ihr ewiges Heil zu erlangen.
Aber genau hier wird die Verkündigung des Kreuzes so wichtig. Warum sollten die Menschen Christus wegen des ewigen Lebens vertrauen? Das Evangelium gibt uns die wunderbare Antwort. Sie sollten es tun, weil Jesus ihre Erlösung mit Seinem eigenen kostbaren Blut erkauft hat. Und Gott hat Sein Siegel auf das Werk des Kreuzes gesetzt, indem Er Jesus von den Toten auferweckte. Wie Paulus sagt: „Ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.“ (Röm 4,25).
Die Verkündigung des Kreuzes erleichtert in hohem Maße den Prozess, Menschen zum Glauben an Gottes Sohn zu bringen.
V. Der Kampf um Seelen
Damit kommen wir zu dem grundlegenden Thema, Menschen zu Christus zu führen. Das ist ja der Titel dieses Artikels, und ich meine damit genau das, was der Titel sagt. Wir müssen Menschen zu Christus führen! Beim Gewinnen von Seelen geht es darum, Menschen zu einer Person zu führen, der sie ihr ewiges Schicksal sicher anvertrauen können. Wir führen sie nicht zu einer Botschaft, sondern zu Jesus Christus als dem Ziel ihres Glaubens.
Aber meistens haben wir Schwierigkeiten, sie zu Christus zu führen, wenn wir sie nicht durch die vollständige Botschaft des Evangeliums führen. Die Botschaft des Evangeliums ist normalerweise der Weg, durch den Männer und Frauen verstehen, warum sie dem Erlöser voll und ganz vertrauen können. Sicherlich kann das Vertrauen in Christus auch ohne die Kenntnis des Kreuzes entstehen, aber meistens ist das nicht der Fall. Die Botschaft vom Kreuz verdeutlicht Gottes Weg der Errettung.
Wenn ich mit einem unerlösten Menschen zu tun habe, stelle ich fest, dass es für ihn in der Regel keinen Sinn macht, wenn ich ihm einfach sage, dass er nur an Christus glauben muss. Warum sollte es so einfach sein? Warum sind keine Werke erforderlich? Für den nicht wiedergeborenen amerikanischen Verstand klingt das nicht vernünftig.
Deshalb halte ich es nicht nur für nützlich, sondern sogar für unerlässlich, zu erklären, dass der Herr Jesus Christus unseren Weg in den Himmel erkauft hat, indem Er für all unsere Sünden bezahlt hat. In den letzten Jahren habe ich gerne betont, dass Er für alle Sünden bezahlt hat, die wir vom Tag unserer Geburt an getan haben und bis zum Tag unseres Todes noch begehen werden. Dies dient dazu, die Vollständigkeit der von Ihm geleisteten Zahlung zu betonen. Normalerweise können die Menschen nur im Lichte einer so vollkommenen Zahlung die Angemessenheit einer Erlösung erkennen, die absolut kostenlos ist.
Ich sage den Menschen: „Jesus hat alles bezahlt“, und es gibt nichts mehr, was Sie tun oder bezahlen müssten. Alles, was Sie tun müssen, ist an Ihn zu glauben, um das Geschenk des ewigen Lebens zu erhalten.
Eine meiner Lieblingsillustrationen geht in diese Richtung: Wenn ein Freund Ihnen einen Rolls Royce kauft, ihn vollständig bezahlt und ihn Ihnen als Geschenk anbietet, wäre er dann nicht verletzt oder sogar beleidigt, wenn Sie darauf bestehen würden, ihn selbst zu bezahlen? Wenn wir versuchen, etwas zu tun oder zu bezahlen, um in den Himmel zu kommen, obwohl Jesus alles bezahlt hat, beleidigen wir dann nicht Sein großes Opfer und behandeln es, als wäre es nicht genug?
Die meisten unerlösten Menschen können diesen Punkt verstehen, auch wenn sie nicht an die Wahrheit glauben. Das Werk des Erlösers am Kreuz wird so zu einem schlagkräftigen Argument dafür, dass man Ihm vertrauen sollte, um des ewigen Lebens willen.
Und abgesehen vom Kreuz ist das Angebot der Errettung allein durch den Glauben an Christus für die meisten modernen Amerikaner einfach nicht nachvollziehbar. Selbst nachdem sie es gehört haben, mag es immer noch nicht einleuchten. Aber indem wir den Menschen die Wahrheit des Evangeliums anbieten, geben wir dem Heiligen Geist etwas, womit Er in ihren Herzen arbeiten kann. Und letztlich ist es nur der Geist Gottes, der die Blindheit des menschlichen Herzens beseitigen kann, damit das herrliche Licht des Evangeliums Christi in die Herzen der Unerlösten hineinleuchten kann.
Dennoch sollte man nie vergessen: Wenn jemand an Jesus als denjenigen glaubt, der sein ewiges Schicksal sichert, ist er aus Gott geboren. Jesus hat noch nie jemanden im Stich gelassen, der auf Seinen Namen vertraut hat, um das ewige Heil zu erlangen. Und das wird Er auch niemals tun.
Teil Zwei folgt.
1Johannes 6,43-47: 43 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander! 44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. 45 Es steht geschrieben in den Propheten: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein«. Jeder nun, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. 46 Nicht, dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, welcher von Gott ist, der hat den Vater gesehen. 47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. (Schlachter)
2Dies wird manchmal auch als „Errettung durch die Unterordnung gegenüber Christus als Herrn“ bezeichnet bzw. „Herrschaftserrettung“ [aus dem Englischen „Lordship Salvation“]. Es ist die Ansicht, dass man nicht nur an Christus glauben muss, um das ewige Leben zu erlangen, sondern dass man sich auch Seiner Herrschaft über eigenes Leben beugen muss. Die Heilslehre der Herrschaftserrettung bezieht sich in der Regel auf Calvinisten, die von der Erlösung durch Glauben, der sichtbar wirkt, das heißt für andere durch Werke eindeutig erkennbar ist, überzeugt sind, gilt aber ebenso für Arminianer, die an der Lehre der Erlösung durch Glauben und Werke festhalten.