Hiob.
Er war der ideale Mann –
rechtschaffen,
aufrichtig,
gottesfürchtig,
das Böse meidend,
und so sehr auf Heiligkeit bedacht, dass er Opfer für Sünden brachte, die vielleicht von anderen Menschen (d.h. seinen Kindern, vgl. Hiob 1,1-2.5) begangen worden waren.
Kein Wunder, dass Gott mit Hiob besonders zufrieden war und zweimal sagte, dass niemand sonst auf der Erde so wäre wie er (1,8; 2,3). Folglich segnete Gott das, was Hiob tat, in höchstem Maße. Aber nicht alle waren von Hiobs Frömmigkeit überzeugt.
Eines Tages versammelten sich die Engel in Gottes Gegenwart. Auch der Ankläger (oder Widersacher) – den manche als Satan bezeichnen – erschien als eine Art Staatsanwalt. Als Gott auf den rechtschaffenen Hiob hinwies, stellte der Ankläger eine Frage:
„Ist Hiob umsonst gottesfürchtig?“ Hiob 1,9
Das ist die Schlüsselfrage für das ganze Buch. Warum hat Hiob Gott gefürchtet? Was war seine Motivation?
Der Ankläger dachte, Hiob diene Gott wegen der irdischen Segnungen:
Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden breiten sich im Land aus. Hiob 1,10
Es (sein frommes Leben) war vorgetäuscht, alles vorgetäuscht. Natürlich war Hiob fromm – Gott hatte ihn phänomenal wohlhabend gemacht!
Also schlug der Ankläger einen Test vor – nimm Hiob seine Sachen weg – und sieh, was passiert:
Aber strecke doch einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat; lass sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht absagen wird! Hiob 1,11
Gott nahm also die Wette an und ließ zu, dass der Ankläger Hiob auf alptraumhafte Weise all seine Segnungen nahm. Seine Tiere, seine Diener, seine Kinder, sein Haus und sogar seine Gesundheit wurden ihm genommen, so dass Hiob nur noch seine Frau, sein Leben und einen von Geschwüren übersäten Körper hatte. Aber hatte Hiob Gott verflucht? Nein.
Bei alledem sündigte Hiob nicht und verhielt sich nicht ungebührlich gegen Gott. Hiob 1,22; vgl. 2,10
Hiob fürchtete Gott tatsächlich umsonst (und nicht wegen besonderen Gaben). Sein Glaube und seine Hingabe an Gott hingen nicht von den Segnungen ab, die er von Gott erhielt. Mit anderen Worten: Hiob liebte Gott um Seinetwillen. Es war eine „uneigennützige“ Liebe.
Gott hatte die Wette gewonnen!
Wie steht es mit Ihnen? Die Frage nach Hiobs Glauben könnte auch für Sie gestellt werden: Fürchten Sie Gott „umsonst“? Lieben Sie Gott um Seinetwillen? Beten Sie Ihn an, weil Er derjenige ist, der Er ist, oder nur wegen dem, was Er für Sie tun kann?
Ist Er das Ziel ihres irdischen Lebens oder nur das Mittel, um ein bequemes Leben auf der Erde zu führen?
Mit anderen Worten: Haben Sie einen Gott oder einen Flaschengeist?